Cha(i)nge Happens - KI erfolgreich im Unternehmen einführen

Kein anderer Trend verändert momentan die Art und Weise, wie wir arbeiten, so schnell, wie Künstliche Intelligenz (KI). Gleichzeitig löst kein anderes Ereignis so gemischte Gefühle aus, wenn es um die Zukunft der Arbeitswelt geht. Wie können Unternehmen dieses Momentum für sich nutzen, um die Potenziale von KI für sich zu erschließen und gleichzeitig ihre Mitarbeitenden auf diese transformative Reise mitzunehmen? Wir schauen uns an, wie eine strukturierte und Herangehensweise gelingen kann.

Künstliche Intelligenz als Treiber für Veränderung

KI und insbesondere generative KI, hat sich in den letzten Jahren von einem futuristischen Konzept zu einer greifbaren Realität entwickelt, die unsere Gesellschaft, Unternehmen und unseren Arbeitsalltag beeinflusst.

Das Potenzial von KI ist enorm. Von der Automatisierung repetitiver Aufgaben bis hin zur Entwicklung von Innovationen bietet KI Lösungen für eine Vielzahl von Problemstellungen. Für Unternehmen stellt sich nicht mehr die Frage "ob", sondern "wie" sie diese Technologie adaptieren. Eine schnelle und effektive Adaption von KI-Technologien kann Unternehmen daher signifikante Vorteile verschaffen. Der Weg dorthin ist jedoch nicht ohne Hindernisse.

Das Potential von KI erzeugt einen großen Handlungsdruck, welcher zielorientiert kanalisiert werden sollte.

Eine erfolgreiche Adoption von KI erfordert daher einen ganzheitlichen Ansatz, der technologische, organisatorische, menschliche und geschäftliche Aspekte gleichermaßen berücksichtigt. Unternehmen, die diese Herausforderung meistern, können sich als Vorreiter positionieren und darüber hinaus langfristig ihre Zukunftsfähigkeit sichern.

Der Einfluss von KI auf Unternehmen und Menschen

Die Einführung von KI markiert einen Wendepunkt in unserem Arbeitsalltag, der nahezu alle Branchen und Positionen betrifft. Kein Wunder, das KI bei vielen Arbeitnehmer:inen Besorgnis und Ängste um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze und die Relevanz ihrer Qualifikationen hervorbringt. Betrachtet man diesen Wandel durch das Prisma der Dilts-Pyramide, wird deutlich, wie tiefgreifend KI die "Umwelt" - die grundlegendste Ebene unseres beruflichen Kontexts - verändert.

Abbildung: Dilts Pyramide - sechs Wirkungsebenen der Veränderung

Diese Umgestaltung der Arbeitsumgebung führt oft zu Unsicherheit und potenziellen Widerständen gegenüber KI-Technologien. Paradoxerweise sind es jedoch genau diese verunsicherten Menschen, die den Schlüssel zum Erfolg bei der Integration und Nutzung von KI darstellen.

Wenn man sich dieser Umweltveränderung bewusst ist, kann man proaktiv darauf reagieren. Z. B. kann auf der Ebene der "Fähigkeiten" angesetzt werden und KI und die notwendigen Kompetenzen gezielt an Mitarbeitende herantragen. So kann Sicherheit und Verständnis gefördert werden. Dieser Ansatz ermöglicht es, die Anpassungsfähigkeit, das Fachwissen und die Kreativität der Mitarbeitenden zu nutzen, um das volle Potenzial von KI im Arbeitskontext zu erschließen und erfolgreich zu implementieren.

Wie gelingt ein Wandel für eine bewussten Umgang mit KI im Unternehmen?

Um KI nachhaltig im Unternehmen zu verankern, bedarf es eines strukturierten Prozesses, der die Akzeptanz der Technologie bei den Mitarbeitenden erhöht. Hier bietet sich der bewährte Change-Prozess nach John Kotter an. Dieser stellt den Rahmen, um einen Wandel strukturiert und mitarbeiterorientiert zu gestalten. Im Folgenden werden die einzelnen Schritte dargestellt:

1. Gefühl der Dringlichkeit erzeugen: Führungskräfte kommunizieren aktiv die Bedeutung von KI für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Sie präsentieren konkrete Beispiele, wie Wettbewerber bereits von KI profitieren und welche Chancen sich für das eigene Unternehmen ergeben.

   
   

2. Eine starke Führungskoalition bilden: Ein cross-funktionales KI-Komitee wird gebildet, bestehend aus IT-Experten, Abteilungsleitern und Mitarbeitervertretern. Dieses Team treibt gemeinsam die KI-Strategie voran und stellt sicher, dass alle Unternehmensbereiche einbezogen werden.

   
   

3. Vision und Strategie entwickeln: Das Führungsteam entwirft ein Zukunftsbild, das aufzeigt, wie KI das Unternehmen in den nächsten Jahren transformieren wird. Konkrete Ziele für Effizienzsteigerung, Innovationen und verbesserte Kundenbeziehungen werden definiert und in eine umsetzbare Strategie überführt.

   
   

4. KI-Vision effektiv kommunizieren: Regelmäßige Townhall-Meetings, Workshops und interne Kommunikationskampagnen machen die Vorteile und Möglichkeiten von KI für jeden greifbar. Offene Dialoge ermöglichen es, Bedenken anzusprechen und Begeisterung für die KI-gestützte Zukunft zu wecken.

   

   Abbildung: Change-Prozess - in Anlehnung an John Kotter

5. Hindernisse überwinden: Arbeitsabläufe werden angepasst, um KI-Tools nahtlos zu integrieren. Umfassende Schulungsprogramme befähigen Mitarbeiter, mit KI-Technologien zu arbeiten.

   
   

6. Schnelle und sichtbare Erfolge: Ein Pilotprojekt, wie die Einführung eines KI-gestützten Chatbots im Kundenservice, wird implementiert und zeigt messbare Verbesserungen. Diese Erfolge werden unternehmensweit kommuniziert, um Skeptiker zu überzeugen und die Motivation aller Beteiligten zu stärken.

   
   

7. Erfolge konsolidieren und weitere KI-Initiativen starten: Die Erfahrungen aus dem Kundenservice-Piloten fließen in die Implementierung von KI-Lösungen in anderen Bereichen wie Produktentwicklung oder Logistik ein. Kontinuierliche Verbesserungen und Anpassungen festigen den KI-Wandel im gesamten Unternehmen.

   
   

8. KI-Ansatz in der Kultur verankern: KI wird in die Unternehmenswerte integriert und bei Einstellungs- und Beförderungsentscheidungen berücksichtigt. Ein Programm zur kontinuierlichen Weiterbildung in KI-Themen wird etabliert, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter mit den neuesten Entwicklungen Schritt halten können.

Fazit: Eine erfolgreiche KI-Einführung setzt den Menschen in den Mittelpunkt des Geschehens

Die Einführung von KI im Unternehmen ist ein transformatives Ereigniss, das weit über technologische Aspekte hinausgeht. Wie wir gesehen haben, hängt der Erfolg entscheidend davon ab, wie Unternehmen den Faktor Mensch in diesem Wandel berücksichtigen. Ein strukturierter Prozess bietet einen wertvollen Rahmen, um die Herausforderungen systematisch anzugehen und einen nachhaltigen Wandel herbeizuführen.

Entscheidend ist, dass Unternehmen die Bedenken ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ernst nehmen und gleichzeitig deren Potenzial zur aktiven Mitgestaltung erkennen. Durch gezielte Kompetenzentwicklung und offene Kommunikation können Barrieren abgebaut und eine positive Einstellung gegenüber KI gefördert werden.

Letztlich geht es darum, eine Zusammenspiel zwischen menschlicher Expertise und KI zu schaffen. Unternehmen, die diesen Weg erfolgreich beschreiten, sichern nicht nur ihre Zukunftsfähigkeit, sondern können auch neue Innovations- und Wachstumschancen für sich erschließen. Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob KI integriert werden soll, sondern wie dies am besten gelingt - zum Nutzen von Unternehmen und Mitarbeitenden.